Ein neues Zeitalter begann bei BMW spätestens ab dem Jahr 2007. Mit der Strategie Number One ergründete der renommierte Automobilkonzern die Treiber für die E-Mobilität.
Auf eindrucksvolle Art schilderte der Referent, Peter Krams, Leiter des Innovationsprojektes E-Mobilität bei BMW, mit welchen Fragestellungen sich das Unternehmen seit dem beschäftigte. Es galt, die Treiber der E-Mobilität zu erforschen. Dafür wurden Untersuchungen in den Schwerpunkts-Verkehrszentren der Welt vorgenommen, wobei man zwischen drei unterschiedlichen Ballungsräumen unterschied. Auto affine Zentren (z.B. Los Angeles), Zentren, die Auto avers sind (z.B. Tokio) und Ballungsräume, die sich noch nicht klar verhalten (z. B. Delhi, Shanghai). Bei ausgiebigen Untersuchungen kamen darüber hinaus unterschiedlichste Parameter, wie Prozesse, Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Nutzerverhalten der Kunden, Stadtentwicklungspläne und Stromnetze auf den Prüfstein. Besonders wichtig waren Untersuchungen, die das Gefährdungsverhalten der elektrischen Ausrüstung betrifft (Fluten des Autos, Brandfall, Verschrottung etc.).
Herr Krams konnte den Teilnehmern damit bewusst machen, dass E-Mobilität nicht nur das Auto betrifft, sondern Gebiete berührt, mit der sich ein Autohersteller bislang nicht beschäftigt hat. 2015 wurde das Projekt „Strategy Number One“ mit einer erneut weltweit durchgeführten Studie Projekt „Number One Next“ neu und vertiefend belebt. Die Digitalisierung hat die Welt des Autos maßgeblich verändert. Assistenzsysteme, bis hin zum autonomen Fahren beherrschen nun den Automobilbau. Dabei ist sich BMW als weltweit agierender Hersteller seiner besonderen Verantwortung durchaus bewusst. Autonome Systeme können erst dann in eine Serienfertigung einfließen, wenn alle möglichen Störquellen sicher verarbeitet werden. Unter anderem fehlen in der Gegenwart noch regulatorische Anforderungen. Die weiteren Entwicklungsrichtungen verlaufen bei BMW fächerförmig. Elektromobilität wird stärker kommen, daran führt kein Weg vorbei. Aber auch der Verbrennungsmotor wird wegen der hohen Energiedichte des Brennstoffs noch lange Bestand haben. Andere Energieträger, wie z. B. Wasserstoff und die damit verbundene Antriebstechnik, stehen weiterhin unter Beobachtung. Bei künftigen Entwicklungen muss man auch völlig neue, mögliche Wettbewerber, wie z. B. Apple und Google aus der Konsumerelektronik ernst nehmen. Möglicherweise entstehen aber auch völlig neue Partnerschaften, die zum heutigen Tage noch nicht definiert sind.
Dr. Peter Mielmann
Referent: Peter Krams
- Leiter mehrerer Entwicklungsprojekte im Bereich E-Mobilität.
- Er zeichnete ab 2009 verantwortlich für das Fahrzeugprojekt „MINI E“ und ab 2012 für den Nachfolger „ActiveE“, beides Pilotserien als Teil von project i, aus dem sich die Submarke BMW i entwickelte.
- Heute ist er verantwortlich tätig im Bereich Forschung und Technik für spezielle Fahrzeug- und Technologieprojekte unter anderem in der elektrischen FIA Rennserie Formula E.
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