Datum: 12.7.2007 / 19:30 - 22:30 Uhr
Referent: Florian Waubke / inventGroup
Moderation: Norbert Gierlich
Teilnehmer: JuMP
Ort / Anfahrt: Kanzlei Osborne Clarke, Nymphenburger Str. 1, 80335 München

Am 12. Juli durften knapp 20 Junioren den spannenden Vortrag der inventGroup verfolgen. Die Referenten Florian Waubke und Ulrich Seidel entführten das Auditorium in die Welt der Lebensmittelhersteller und des Handels. Dabei zeigten Sie auf, dass Markenartikler sich zunehmend einer multiplen Wettbewerbssituation ausgesetzt sehen. Auf der einen Seite konkurieren Marken mit Marken um die Gunst der Konsumenten, auf der anderen Seite erobern immer mehr Handelsmarken die Gunst der Kunden. In der „Geiz-ist-geil“ Zeit hat sich das Konsumverhalten daher stark in Richtung Discounter und große Handelsketten verlagert.

Zusätzlich erschwert die Tatsache, dass die Produkte der Handelsunternehmen denen der Markenartikler immer ähnlicher sehen, die Position der Markenhersteller. Preissensible Kunden greifen immer öfter zur Eigenmarke des Händlers anstatt das Original zu kaufen, das gleich daneben steht. Besonders auffällig ist dies im Bereich der „gesundheitsorientierten“ Ernährung. Kaum setzte sich der Ökotrend im Bereich FMCG durch, besetzten viele Handelsketten dieses Feld mit eigenen Marken, wie z. B. BioBio im Fall des Discounters Plus. Kleine Bioanbieter haben es da sehr schwer.

Den Referenten zufolge stellen die white label Handelsmarken nur ein Instrument dar, um den Kunden über die Preiseinstiegsprodukte der jeweiligen Produktgruppe zu erobern. Viele der Handelshäuser arbeiten schon mit Hochdruck daran, ihre Positionierung zu verändern und danach auch im mittleren bis oberen Preissegment Produkte anzubieten. REWE ist hier ein aktuelles Beispiel. Die große Herausforderung liegt also darin als Markenartikler ständig mit Produktinnovationen und Variationen den Abstand zu den Handelsmarken zu waren. Qualität alleine reicht hier schon lange nicht mehr.Die Marke „REWE Exklusiv“ wird in Kürze gelauncht. Das Team der inventGroup wies jedoch auch darauf hin, dass es Handelshäuser gibt, die sich voll und ganz auf Ihre Rolle als Händler konzentrieren und nicht an einer Konkurrenzposition zu den Herstellern interessiert sind.

Bereits während des Vortrags enstand eine intensive, debatingtypische, Diskussion, die auch während des leckeren Sushi-Buffets nicht enden wollte. Besonderer Dank für die exzellente Gastfreundlichkeit gebührt an dieser Stelle noch einmal Dr. Tim Reinhard und Lorenz Pohl, die uns in den Räumen der Kanzlei Osborne Clarke bereits zum dritten Mal empfingen.

Norbert Gierlich